Behandlung von Leistenbrüchen
Praxis Dr. Grube, München

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Was ist ein Leistenbruch?

Leistenrbruch Sport Illustration

Unter einem Leistenbruch versteht man eine Ausstülpung von Teilen des Bauchfells durch eine Lücke in der Leistenregion. Hierbei „bricht“ oder „reißt“ kein Gewebe, wie die deutsche Bezeichnung vermuten läßt, sondern bedingt durch eine genetisch verursachte Gewebeschwäche, wölbt sich Gewebe in die Bauchdecke. Man kann sich keinen Bruch „heben“, er entsteht von alleine. Der Leistenbruch zeigt sich entweder durch eine Beule über der Leiste oder durch Beschwerden oder beides.

 

Abgrenzung zur „Weichen Leiste“ und „Sportlerleiste“

Die weiche Leiste ist meist keine Vorstufe des Leistenbruches, sondern eine eigenständige Diagnose.

Der Begriff weiche Leiste oder Sportlerleiste beschreibt eine Schwäche im Gewebe des Leistenkanals, die sehr schmerzhaft sein kann. Ausgelöst werden kann der Schmerz in der Leiste durch bestimmte Sportarten, wie z.B. Fussball oder Eishockey, seltener beim Basketball, Volleyball oder Handball. Die betroffenen Patienten verspüren im Alltag wenig bis keine Beschwerden in der Leiste, jedoch beim Ausüben von bestimmten Sportarten kann der Schmerz in der Leiste ausgelöst werden. Die Beschwerden reichen von einem Druckgefühl über der Leiste bis hin zu einem unangenehmen Brennen, welches nicht selten in den Hoden ausstrahlt.

Leistenschmerz, weitere Beschwerden und Symptome eines Leistenbruchs

Schmerzen in der Leiste können vielfältige Ursachen haben. Ein Leistenbruch oder eine weiche Leiste können der Grund für Schmerzen in der Leiste sein. Arthrose im Hüftgelenk, Entzündungen beziehungsweise Reizungen der inneren Oberschenkelmuskeln (Adduktoren) oder der Bauchmuskulatur (Schambeinentzündung) können Schmerzen in der Leiste verursachen.

Auch Probleme in der Lendenwirbelsäule zeigen sich in manchen Fällen durch Schmerzen in der Leistengegend. Werden die Beschwerden in der Leiste durch einen Leistenbruch oder eine weiche Leiste verursacht, kann die Qualität der Beschwerden sehr unterschiedlich sein. Diese reichen von einem einfachen Druckgefühl, bis hin zu einem sehr unangenehmen Brennen, welches auch in den Hoden ausstrahlen kann.

Nicht jeder Leistenbruch ist schmerzhaft. Es gibt auch deutlich sichtbare Leistenbrüche (der Fachausdruck Hernie bedeutet Vorwölbung oder Beule), die dem Patient keine Beschwerden verursacht.

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Diagnostik von Leistenbrüchen

Zur Diagnostik von Leistenbeschwerden beziehungsweise eines Leistenbruches steht an erster Stelle die ausführliche Erhebung der Krankengeschichte mit einer eingehenden klinischen Untersuchung und eine sorgfältige Ultraschalluntersuchung mit modernen, hochauflösendem Schallkopf. Darüber hinaus kann im Ausnahmefall auch eine Computertomografie und/oder eine Kernspintomografie sinnvoll für die Diagnosestellung sein.

Therapie von Leistenbrüchen

Ein Leistenbruch bildet sich von alleine nie zurück, er kann allerdings über viele Jahre in seiner Größe unverändert bleiben. Symptome beziehungsweise Beschwerden oder Schmerzen müssen nicht zwingend vorhanden sein, entwickeln sich aber meistens im Laufe der Zeit. Letztlich muss jeder Leistenbruch operiert werden, nur so können Komplikationen (Einklemmung von Gewebe) vermieden werden. Die Dringlichkeit zur Durchführung der Operation kann nur ein erfahrener Arzt entscheiden. Ebenso sollte die Diagnosestellung eines Leistenbruches beziehungsweise einer weichen Leiste grundsätzlich einem entsprechend ausgebildeten Facharzt überlassen werden. Meistens kann eine Operation an der Leiste in aller Ruhe geplant und durchgeführt werden. Nur im absoluten Ausnahmefall muss schnell gehandelt werden.

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Operationstechniken bei Leistenbrüchen

Minmal Repair Technik:

Die Minimal-Repair-Technik wird meist bei Sportler angewendet. Hierbei wird das geschwächte Gewebe des Leistenkanals mittels einer speziellen Nahttechnik gerafft und somit verstärkt und stabilisiert.

Minimal invasive Technik (TAP und TEP)

Der Begriff‚ ‚minimal-invasiv‘ bezieht sich auf den Zugangsweg zur Leiste, nicht auf den eigentlichen Eingriff. Über eine Bauchspiegelung werden großflächige, postkartengroße Kunststoffnetze über das Innere des Bauchraumes eingesetzt.

Zwei Operationsverfahren, bei denen Kunststoffnetze eingesetzt werden, garantieren heute das beste Ergebnis. Diese Netze unterscheiden sich in ihrer Form. Es gibt Flachnetze und dreidimensional geformte Netze. Die Medizintechnik hat hier in den letzten Jahren große Fortschritte gemacht. Allerdings sind nicht alle Chirurgen in der Lage, alle Netzformen einzusetzen.

Bevorzugte Operationsmethode bei Leistenbrüchen

Von den möglichen Operationsverfahren bevorzuge ich seit vielen Jahren die konventionelle Operationstechnik nach Gilbert. Hierbei werden über einen kleinen Schnitt über der Leiste dreidimensional geformte Netze eingesetzt, welche sich dann mit dem Gewebe verwachsen. Im Gegensatz zur laparoskopischen Technik kann das Operationsverfahren nach Gilbert ambulant in der Tagesklinik durchgeführt werden. Ein stationärer Aufenthalt ist nicht notwendig. Das Verfahren nach Gilbert liefert nach dem aktuellen Kenntnisstand, statistisch gesehen, die besten Ergebnisse. Mit den 3-D-Netzen nach Gilbert treten die wenigsten Wiederholungsbrüche (Rezidive) auf. Die Rekonvaleszenz dauerte in der Regel nur wenige Tage, körperliche Aktivitäten können meist schnell wieder aufgenommen werden.

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Risiken bei Leistenbruch-Operationen

Wie bei jeder Operation gelten, unabhängig von der Vorgehensweise, allgemeine Risiken wie Blutung, Nervenschädigung und Infektion. Allesamt sind bei Leistenoperationen selten.

Die Risiken und Operationsfolgen der laparoskopischen Operationsmethode verglichen mit der konventionellen nach Gilbert unterscheiden sich grundlegend. Bei der laparoskopischen Operationsmethode liegt das Netz sehr nahe an der Harnblase. Nicht selten werden Beschwerden beim Wasserlassen beschrieben. Weil die Operation über den Bauchraum stattfindet, können Verletzungen der Harnblase, des Darmes oder der großen Blutgefäße im Bauch auftreten. All diese Nebenwirkungen treten bei der konventionellen Gilbert Technik nicht auf. Als häufigste Nebenwirkung wird hier im Bereich des Schnittes ein Taubheitsgefühl über einem kleinen Hautareal beschrieben, welches in der Regel nach 6-12 Monaten wieder regeneriert. Generell können chronische Nervenschmerzen bei beiden Operationstechniken auftreten, sind aber dank der modernen Netztechniken selten geworden.

Nachbehandlung bei Leistenbruch-OPs

Der große Vorteil der sogenannten 3-D-Netze gegenüber den Flachnetzen ist, daß sie sich in ihrer Position nicht verschieben können (kein ‚Rollo-Effekt’). Das bedeutet, dass der Patient vom ersten Tag nach der Operation das machen kann, wozu er sich in der Lage fühlt. Ich empfehle den Patienten, sich einige Tage nach der Operation zu schonen,und dann, je nach Befinden, die körperliche Aktivität wieder zu steigern. Leichtes Joggen beziehungsweise Lauftraining, ist in der Regel nach 10 Tagen möglich. Duschen ist nach 2 Tagen erlaubt, Schwimmen und Sauna ca. 10-12 Tage nach der Operation nach Entfernen der Klammerpflaster. Die Hautfäden lösen sich auf und sind von außen nicht sichtbar. Die durchschnittliche Arbeitsunfähigkeit beträgt etwa 10 bis 14 Tage.

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FAQs Leistenbruch, Nabelbruch und Bauchwandbruch

 

Operation Ort Narkose Arbeitsausfall Gehen Autofahren Duschen Sport
Leistenbruch 3D-Technik meist Tagesklinik voll/ lokal möglich 10-14 Tage sofort 2 Tage 2 Tage 10-14 Tage
Nabelbruch meist Tagesklinik voll/ lokal möglich ca. 1 Woche sofort 1-2 Tage 2 Tage ca. 1 Woche
Mittellinienbruch meist Tagesklinik voll/ lokal möglich ca. 1 Woche sofort 1-2 Tage 2 Tage ca. 1 Woche
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